Das Hugenottenkreuz
Auf Grund der Tatsache, daß ein Hugenotte die Priorter Kirche im Jahr 1745 errichten ließ, haben wir entschieden, dem Symbol der verfolgten Protestanten Frankreichs einen gewissen Raum bei der Präsentation unseres Internetauftritts einzuräumen.
Bis zum heutigen Tag verkörpert das Hugenottenkreuz (frz. la croix huguenote) ein Symbol des französischen Protestantismus, welches zumeist als Anhänger an einer Kette - getragen wird.
Über die Ursprünge sind wir leider nicht hinlänglich unterrichtet, jedoch vermag als gesichert zu gelten, daß es um 1680 höchstwahrscheinlich in der Gegend um Nîmes entstanden ist.
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Das Hugenottenkreuz weist die Form des Malteserkreuzes auf.
Die Kreuzarme gestalten sich in Anlehnung an die vier Evangelien aus vier Dreiecken, deren acht auslaufende Spitzen symbboltragend für die in der biblischen Bergpredigt verlauteten acht Seligpreisungen aus Matthäus 5, 3-10 mit jeweils einer Kugel besetzt sind.
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Als Referenz an das Haus Bourbon, unter dessen politischer und militärischer Führung die Hugenotten über einen langen Zeitraum befindlich waren, finden sich die zu deren Wappen zugehörigen Lilien (Fleur de Lis) in den Kreuzwinkeln wieder.
Die vier aus jeweils drei Blättern bestehenden Blüten symbolisieren wiederum in ihrer Zahl die zwölf Apostel, wobei die kreisförmige Anordnung der Lilien eine Krone bildet und somit gleichsam als Querverweis zu Heinrich IV. als ersten bourbonischen Inhaber des französischen Königsthrons dienen, der den Hugenotten mit dem Edikt von Nantes (1598) annehmbare Lebensmöglichkeiten in der Heimat schuf.
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Jedoch auch der christlichen Königsherrschaft sowie der hugenottischen Märtyrerschaft dient die Krone als Mahnsymbol der Erinnerung.
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Die Erweiterung des Kreuzes um seinen goldenen Anhänger und deren daran befindliche herab fliegende Taube in Anlehnung an den heiligen Geist runden die Aussagekraft des Hugenottenkreuzes als christliches Glaubenssymbol ab.
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Literatur:
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Gresch, Eberhard: Die Hugenotten. Geschichte, Glaube und Wirkung, 4., überarbeite Auflage, Leipzig: Evangelische Verlag-Anstalt, 2009, S. 28